In den USA wurden bei einem Anschlag auf eine Klinik von Planned Parenthood drei Menschen getötet. Wurde der Attentäter durch die Kampagnen von Abtreibungsgegnern motiviert? (in:Jungle World Nr. 50, 10. Dezember 2015)
von Kirsten Achtelik
War es Terrorismus oder die Tat eines geistig Verwirrten? Darüber wird in den USA heftig diskutiert, nachdem am Freitag vorvergangener Woche in einer Klinik in Colorado Springs drei Menschen erschossen und neun schwer verletzt wurden. Dem mutmaßlichen Täter Robert L. Dear droht lebenslängliche Haft oder sogar die Todesstrafe, wie der Haftrichter am Montag vergangener Woche feststellte. Das Gebäude und die Einrichtung sind beschädigt. Es ist unklar, wann die Klinik wieder öffnen kann.
Es gibt Hinweise auf eine christlich-evangelikale Haltung Dears, nach den Aussagen von Bekannten ist er strikter Abtreibungsgegner. Einer anonymen polizeilichen Quelle zufolge war die Tat »definitiv politisch motiviert«, Dear habe bei seiner Verhaftung »No more baby parts« gesagt. Diese Aussage verweist auf eine recht erfolgreiche Kampagne radikaler Abtreibungsgegner gegen Planned Parenthood (PP). Das Center for Medical Progress, eine Organisation von Abtreibungsgegnern, hatte im Juli begonnen, eine Reihe stark bearbeiteter Videoaufnahmen zu veröffentlichen.
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