Für die meisten Menschen ist wieder eine trügerische Normalität eingezogen, im nd, 12.03.2023
Alles wieder gut? Seit Anfang März ist nun auch noch die Maskenpflicht für Beschäftigte in Heimen und medizinischen Einrichtungen weggefallen. Dabei halten die winterlichen Temperaturen an und die Krankenstände im Gesundheitswesen sind schwindelerregend hoch. Lediglich für Patient*innen in Arztpraxen und für Besucher*innen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen medizinischen Einrichtungen gibt es noch eine Maskenpflicht – bis zum 7. April, wenn das Infektionsschutzgesetz ausläuft.
Da die Test- und Isolationspflicht bei Erkrankung aufgehoben wurde, können nun auch coronainfizierte Pfleger*innen zur Arbeit gehen, ihnen wird das Tragen einer Maske immerhin weiter empfohlen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begründete den frühzeitigen Wegfall der Maskenpflicht mit der »stabilen Infektionslage«. Die Maskenpflicht bei Besuchen im Heim »sollte uns der Schutz vulnerabler Gruppen wert sein«, fuhr er fort. Mehr als das aber offenbar auch nicht. Wer Verwandte oder Bekannte hat, die im Krankenhaus liegen oder im Heim wohnen, dem wäre mehr Schutz wohl so einiges wert, genauso wie den Menschen mit Vorerkrankungen oder Immunproblemen, die nicht in Einrichtungen leben. Aber das ist nun nicht mehr vorgesehen, ihnen bleibt nur der Selbstschutz. Für den Gesundheitsminister hat »die Pandemie ihren Schrecken verloren«. Das Virus sei »im Alltag beherrschbar«. Kommt halt drauf an, von wessen Alltag man ausgeht.