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„Pride Soli Ride“ fährt zu CSDs in Kleinstädten

Interview auf Belltower News, 13. August 2024

Ein Gespräch mit der Gruppe „Pride Soli Ride” über den CSD in Bautzen, Solidarität mit Queers in Ostdeutschland und was die Zeit nach den Landtagswahlen bringen kann.

Belltower.News: Als Anfang des Jahres nach der Correctiv-Enthüllung Massen gegen rechts auf die Straße gingen, redeten viele Linke, Queers, von Rassismus betroffene und jüdische Menschen übers Auswandern, wenn Deutschland zu gefährlich würde. Sie organisieren Solidarität in Orte, wo Deutschland schon gefährlich ist. Beobachten Sie eine Abwanderung aus den ostdeutschen Kleinstädten in die größeren Städte?
Pride Soli Ride: Das ist schon lange passiert. Anfang August hat beim Brandenburg Abend im Berliner Club „about blank“ eine 17jährige aus Bautzen von ihren Erfahrungen erzählt vor dem CSD in der Stadt. Sie meinte, es sei total schräg, es gebe die Jugendlichen, die sich engagieren und dann die Älteren, die so ab Mitte 40 aufwärts sind und die Generation dazwischen fehle. Dann hab ich mich so ertappt gefühlt, das bin ich und das sind meine Freunde, die in den Nullerjahren aus der Provinz weggezogen sind. Das war auch richtig damals, weil ich es nicht ausgehalten hab und so alleine und frustriert war. Aber die Leute, also wir, fehlen jetzt offensichtlich in der Zivilgesellschaft und beim Aufbau vom lokalen Widerstand gegen Rechts. Die anderen sind ja geblieben. Und jetzt wird wieder so was passieren, wenn wir es nicht schaffen, das noch rumzureißen, weil es wahnsinnig anstrengend ist, sich immer wieder bestimmten Belastungen auszusetzen.

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