Aus Angst vor Kontakt gibt es zu wenig Blutspenden. FDP-Politiker*innen fordern jetzt, das Spendeverbot für Transpersonen aufzuheben. taz online, 05.04.20202
Um die Covid-19-Pandemie zu überstehen, braucht das Gesundheitssystem nicht nur ausreichend Schutzkleidung, Intensivbetten und Beatmungsgeräte, sondern auch Blutkonserven. Das Kontaktverbot hält die Leute offensichtlich vom Blutspenden ab. Schon Mitte März hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gewarnt, dass die Versorgung bald nicht mehr lückenlos gesichert sei und zu vermehrten Blutspenden aufgerufen.
Diese Situation haben zwei Bundestagsabgeordnete der FDP genutzt, um erneut darauf aufmerksam zu machen, dass sexuell aktive homo- und bisexuelle Männer sowie Trans*-Personen von der Blutspende faktisch ausgeschlossen sind. Der LSBTI-politische Sprecher der FDP, Jens Brandenburg, und Katrin Helling-Plahr, die im Gesundheitsausschuss sitzt, haben in dieser Woche in Briefen (hier via Queer.de) an den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und den Präsidenten der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, appelliert, die „lebensfremde Voraussetzung von 12 Monaten Enthaltsamkeit“ aufzuheben und die Regeln an dem „tatsächlichen Risikoverhalten“ statt an der „sexuellen Identität“ auszurichten.